Ein bisschen Historie

Airbrush ist eine Kunst des Bildaufbringens auf diverse Oberflächen mit flüssigem oder pulverartigem Farbstoff mit Druckluft. Dazu dient eine spezielle Einrichtung — der so genannte Aerograph.


Airbrush. Die Geschichte der Entstehung.

Das Prinzip des Aufsprühens mit Hilfe eines Sprühautomaten ist bei weitem keine moderne Erfindung. Diese Methode ist praktisch so alt wie die Menschheit! Experten sind davon überzeugt, dass die uralten Handabdrücke auf Höhlenwänden durch Färbemittelaufsprühen gemacht sind. Um diese und ähnliche Zeichnungen aufzubringen wurde in manchen Fällen eine hohle mit Pflanzenfarbstoffen gefüllte Knochenröhre benutzt. Aber die Airbrushtechnik in ihrem modernen Sinne ist erst kürzlich entstanden. Im Jahre 1879 hat der Goldschmied Abner Peeler aus Iowa (USA) den ersten Sprühapparat erfunden, indem er einen Löffel, eine Nähmaschinennadel, gebogenen Schraubenzieher, eine alte Lötrohre und gebogenes Metall miteinander verbunden – auf ein paar Verbandhölzer befestigt hat. Diese Anlage, mit einem eigens patentierten Handluftkompressor gekoppelt, nannte er „Farbenverteiler“ für Aquarellmalerei und andere Kunstziele.

Im April 1882 haben die Firmen Charles and Liberty Walkup die Rechte dieser Erfindung für $700 erworben und noch weitere $150 in zwei neue Versuchsdurchläufe investiert. Bis August des gleichen Jahres waren schon 63 „Farbenverteiler“ dem Fotokonvent in Indianapolis verkauft. 1884 wurde in Rockford Airbrush Manufacturing Company registriert und es begann die erfolgreiche Entwicklung des Geschäfts, das sich über die ganze Welt ausbreiten solle.

1884 wurde auf der Internationalen Ausstellung in New-Orleans die neue Konstruktion Phoebe Walkup gezeigt. Der Riesenerfolg dieses Modells wurde zum einem Sprungbrett für das Unternehmen. Es wurden kleine Lehrkurse angeboten, in denen Leute die Verwendungsfertigkeiten der neuen Kunsteinrichtung lernen konnten. Die Nachfrage war so groß, dass 1888 die so genannte „Kunstschule zu Staat Illinois“ eröffnet worden war, um alle daran interessierten Studenten unterzubringen. Es muss erwähnt werden, dass es in der gängigen Literatur bezüglich der Historie ein anderes Entstehungsdatum des Aerographen angegeben wird. 1893 versuchte die Firma Thayer and Chandler auf der Weltausstellung in Chicago die Namenrechte auf „Airbrush“ von Walkup vor Gericht erstreiten. Zur Wahrheit muss es darauf hingewiesen werden, dass ihre Geräte-Konstruktion mehr an die neuen heute gebräuchlichen Apparate erinnerten. Der Entwickler Charles Burdick begann seine Weiterentwicklung, indem er die bisherige Bauweisemodifizierte und einem Stift ähnlich werden ließ. Es wird heute gezählt, dass eben Charles Burdick 1893 das erste Patent auf die Sprühpistole registrieren ließ, ähnlich dem, dessen sich heutzutage Künstler bedienen.





Schritte des Airbrushing.

Wenn man die Felsenzeichnungen außer Acht lässt, ist die Geschichte des Airbrush eine nicht sehr lange. Vor den 1920er Jahren wurde diese Sprühmethode vor allem von Photographen für die Retusche, die Bemalung von schwarz-weiß Fotos, dem Zusetzen neuer Details oder Veränderung der Landschaften benutzt. Der Airbrushboom begann erst in der erstarkenden Werbeindustrie. So wurden auch diese Weise Plakate, Aushänge und Werbebilder gestaltet, besonders dort, wo photographische Deutlichkeit notwendig und wie bei Anschauungsmitteln der Medizinanstalten es wichtig war, dem Zuschauer die Fühlbarkeit und die Form des lebenden Gewebes zu vermitteln. Es gibt eine Legende, wie Airbrush in die Malerei Eingang gefunden hat. Im Roman von Kurt Vonnegut „Blaubart“ wird über John Polak, dem Leiter amerikanischer Avantgardisten erzählt. Ungefähr 1936 war er mit seinem Freund mit dem Auto unterwegs, das plötzlich liegen blieb. Das Auto wurde zur Werkstatt geschleppt, wo John sah, wie der Maler mit einer Farbsprühpistole ein Auto lackiert. Da kam John auf die Idee, Bilder auf diese Weise zu malen. Er kaufte beim Maler eine Sprühpistole, einen Kompressor, brachte das alles in sein Atelier und begann so Bilder zu malen. Heute kann man sie im New Yorker Metropolitan Museum sehen.
Das Walt-Disney-Studio benutzte den Sprühapparat beim Bemalen der Hintergründe in Animationsfilmen, und 1940 wurde er beim Schaffen von Pinokkio benutzt, um das Feuer und die Schatten realistischer zu gestalten. Seitdem spielt Airbrush eine große Rolle in der Animation von Trickfilmen.

In der Mitte des 20. Jahrhunderts als Pop-Realismus populär wurde, nahm Airbrush einen recht beständigen Platz unter anderen Instrumenten des modernen Künstlers ein. 1960 setzte eine Kulturrevolution ein. In den Zeiten der „Blumenkinder“ wurde Airbrush ein hervorragendes Werkzeug für die Herstellung surrealistischer und fantastischer Bilder in der Musikindustrie. Im Laufe jedes Jahrzehntes nahm die Verwendung dieses Instruments in allen Richtungen der bildenden Kunst zu.

Airbrush - ein Selbstportrait.

Die Genealogie des Airbrush hat seine Wurzeln im ausgehenden 19. Jahrhunderts. Erstmals wurden die Nähmaschinen der Marke Zinger bemalt (damals noch mit einem Pinsel, es gab noch keinen Sprühpistole). 1905 erschienen bemalte Harley Davidson, und nach einiger Zeit waren auch die Autos an der Reihe.

Zuerst erschienen die Bilder auf Rennautos. Außer den Autonummern und Emblemen der Sponsoren begann man die Karosserie des Bolids mit verschiedenen Symbolen zu schmücken (vielleicht zum Erschrecken der Rivalen). Danach erschienen die Abbildungen der von diesem Wagen oder Team erkämpften Trophäen und auch spezielle Zeichen über die Anzahl des errungenen Sieges. Sehr schnell fanden auch Besitzer einfacher Wagen Gefallen an der Möglichkeit, den Wagen entsprechend des eigenen Geschmacks zu bemalen.

Die ersten solchen Autos erschienen in 20er Jahren des 20. Jahrhunderts in den USA. Am Anfang waren die Airbrushbilder einfach und bestanden aus zwei drei Farben. Die waren vorwiegend stilisierte Darstellungen von Flammen, fliegenden Vögeln oder rennenden Pferden. Allmählich änderten sich Themen und Stil, und die Technik verfeinerte sich. Der Boom buntbemalter Wagen fiel in die Nachkriegsjahre. Besonderes in den 60er Jahren erfreute sich diese Autobemalung unter den Hippies großer Beliebtheit Jeder Anhänger dieses Stils hielt es für seine Pflicht, seinen Wagen wenigstens mit einem Kleeblatt zu bemalen, öfter auch mit einem Stillleben von Blumen, Gräsern, Tieren, Tauben usw.

In Europa fand Airbrush erst in den 80er Jahren Eingang in der Szene. Es begann mit Imitationen in Form von Schlangen- und Adleraufklebern. Dann entschieden sich die besonders Mutigen dafür, ihre Autos als ein Zebra, Schildkröte, Giraffe oder ähnlichem bemalten. Jedoch auch hier wurde vorwiegend mit dem Pinsel und nicht mit der Sprühpistole gearbeitet. Wenig später begannen Autodidakten durch eine Schablone, Drachen- und Adlerbilder aufzusprühen. Mutigere sprühten Graffitis.

Wenn die ersten Bilder betont auffällig und grell waren, ist es heute üblicher, einer Farbkomposition zu folgen und Harmonie mit der gesamten Autotönung zu erreichen. Außerdem, schenken heutige Meister des Airbrush den Formen und Linien des Wagens große Aufmerksamkeit. Ein einzelnes Bild auf der Tür oder der Motorhaube zählt nicht mehr zu einem vollwertigen Kunstwerk. Eine wirklich hohe Kunst ist, ein vollendetes Gesamtbild zu schaffen.

Sehr beliebt sind die Abbildungen bekannter Sujets. Auf einzelnen Autoteilen – Motorhaube, Dach, Türen und Kotflügeln – kann man die Portraits des Fahrers selbst, seiner Frau, der Geliebten und sogar des Präsidenten sehen. Von Jahr zu Jahr wächst die Anzahl solcher Wage





Airbrush. Modische Tendenzen.

Wie von allen Firmen unterstrichen wird, ist zurzeit das Motiv, das am ehesten mit Biomechanik beschrieben werden, trendig. So sind vor allem Teile der Mechanik, Zahnräder, Löcher in der Karosserie, Nieten, angedeutete Panzerungen – und fließende Übergänge zueinander zu sehen. Nach wie vor sind auch Pflanzen- und Tierthemen aktuell. Doch in letzter Zeit gelingt es, die Kunden zu überzeugen, auf die überkommenen Wölfe, Adler und Drachen zu verzichten. Dieser Modetrend hat jetzt auch auf die Welt der Motorradfahrer übergegriffen. Der Zustrom der Biker nimmt Tag für Tag zu. Jedoch ist eine so große Nachfrage nach einem solchem Tuning nicht zu erwarten In erster Linie ist Airbrush eine Kunst und so exklusiv wie die nach Auftrag maßgeschneiderte Kleidung.

Airbrush. Nachhaltiger Schutz des Wagens.

Das Airbrush ist natürlich ein Bild und keine Alarmanlage, aber in gewisser Weise hat es durch seine Auffälligkeit ähnliche Wirkung. Die Sujets der Bilder sind einzigartig und bemalt werden hauptsächlich teuere Wagen, bisweilen auch sehr seltene Modelle. Jetzt stellen Sie sich vor, dass so ein Unikum mit diesem Blickfang auf der Karosserie gestohlen ist. Um so einen Wagen zu verkaufen, reicht es nicht auf, die Serienummern zu ersetzen und falsche Papiere auszustellen; man muss noch das ganze Auto neu lackieren, was sich als teuer und kompliziert herausstellt.





Airbrush. Preis.


Die Arbeit des Meister ist UNSCHÄTZBAR. Die künstlerische Bemalung des Wagens ist ein so individueller Prozess, dass es schwierig ist, den Preis eines Quadratdezimeters oder eines Elements zu bestimmen. Alles hängt von der Meisterschaft des Airbrush-Künstlers und davon ab, wie er seine Arbeit schätzt. Aber es gibt einige Details, die sich bewerten lassen. Zum Beispiel, die dekorative Gestaltung des Deckels eines Reserverades kostet ab 200 Euro. Möglich ist auch, dass ein Airbrush-Bild preiswerter ist, als die Ausbesserung eines entstandenen Lackschadens. Alles ist möglich. Aerographie ist Kunst, und Kunst ist sehr schwer zu bewerten!
Copyright 2010 cmw Airbrushart Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden